29. Januar 2025
Großes Interesse am Vortrag "e-Rezept und EPA"

Das Papier-Rezept ist Geschichte. Heute geht alles "online". Über Vor- und Nachteile berichtete Udo Besenreuther. Und er erläuterte, was hinter der "elektronischen Patientenakte" (EPA) steckt.
Bis auf den letzten Platz besetzt war das Vereinsheim des Verein "Lust auf Internet e.V." am vergangenen Mittwoch. Der Verein hatte zu einem Vortrag zum Thema "e-Rezept" und "elektronische Patientenakte" (EPA) eingeladen. Da die Einführung der EPA unmittelbar bevorsteht und diese für jeden, der in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist, automatisch angelegt, solange man nicht ausdrücklich widerspricht, stieß das Thema auf großes Interesse.
Udo Besenreuther, einer der Vereinsvorsitzenden, erklärte zunächst, was es mit dem e-Rezept auf sich hat uns welche Vorteile dieses bietet - insbesondere wenn man dazu auch die entsprechende App nutzt. Mit Hilfe des Smartphones hat man einen Überblick über verordnete Medikamente und man kann diese auch direkt "online" bestellen oder sich per Bote oder Versand liefern lassen. DIese Möglichkeiten stehen jedermann bereits zur Verfügung und können schon genutzt werden.
Die "EPA" wird seit Mitte Januar in verschiedenen Gebieten getestet. Hinter deren Einführung steht der Gedanke, dass behandelnde Ärzte die Akte eines Patienten unmittelbar einsehen kann und so eine bessere Versorgung für Patienten geleistet werden kann. So weit - so gut. Wie bei vielen "Online-Diensten" steht aber natürlich -und gerade wenn es um höchstpersönliche Daten geht- der Datenschutz im Vordergrund. Das Versprechen, dass diese Daten "noch nie gehackt" werden konnten, scheint aber zu hoch gegriffen. Denn der Hamburger "Chaos Computer Club" (CCC), der immer wieder erfolgreich nach Lücken im Sicherheitsnetz sucht, wurde wohl auch hier mit relativ wenig Aufwand fündig, wie man aus einem vorgestellten Video erfuhr. Die aufgedeckten Mängel wurden an die zuständigen Stellen gemeldet und sollen auch beseitigt worden sein. Udo Besenreuther verdeutlichte aber auch, dass die "Angriffe" auf die Daten nur auf einer Test-Ebene erfolgten. Wie sicher die Daten tatsächlich geschützt sind, konnte letztlich nicht geklärt werden. Deshalb riet Besenreuther den Anwesenden, sich mit dem Umgang mit der EPA , gegebenfalls auch zusammen mit seiner Krankenkasse, zu informieren und bei Bedarf der Nutzung der Daten ganz oder in Teilen zu widersprechen. Dies müsse jedoch von jedem Einzelnen geprüft werden.
Hinweis:
Die Präsentation von Udo Besenreuther kann hier heruntergeladen werden.